Haus in Z

Haus in Z
EFH 357 m2

Das Einfamilienhaus in Z liegt am Waldrand an leichter Hanglage. Seine ungewöhnliche Form fällt auf, der Gesamteindruck bleibt aber dennoch zurückhaltend und schlicht. 
Dank den sandfarbenen Tönen der Fassade und dem abgeschrägten Zinkdach fügt sich der Bau optimal in den Kontext des Villenviertels ein. Grund für die besondere Form des Daches ist eine Ausreizung des Baugesetzes. Durch die orthogonale Drehung des Firstes gewinnt man im oberen Stockwerk gerade Wände und generiert dadurch mehr qualitativen Wohnraum. Die bescheidene Massstäblichkeit der Strassenseite verrät nichts über die Dreigeschossigkeit der hangseitigen Fassade, wo sich erst die ganze Grösse und Komplexität des Baus zeigt. Das Gebäude besitzt je nach Seite zwei ganz unterschiedliche Gesichter. Der geknickte Baukörper der hangseitigen Fassade und die unregelmässig platzierten Fenster verleihen dem Bau eine wohltuende Leichtigkeit.

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Das Wechselspiel von Formenreichtum und Schlichtheit ist ein zentrales Merkmal des Baus. Die spezielle Dachform führt im Innern zu einer enormen räumlichen Diversität, die sich auch in den unterschiedlichen Höhen der Räume widerspiegelt.  Das Wohngeschoss ist gekennzeichnet durch ein offenes, fliessendes Raumgefüge, das nichtsdestotrotz über einen geschützten Küchenteil verfügt. Im oberen Stock, der durch eine offene Holztreppe erreichbar ist, befinden sich die Schlafgemächer der Eltern und Kinder sowie die dazu gehörenden Badezimmer. Während das mittlere Stockwerk eher für das soziale Leben der Eltern gedacht ist, werden die Räumlichkeiten des untersten Geschosses mit direktem Zugang zum Pool vor allem von den Kindern genutzt. Die räumliche Komplexität des Hauses trägt dem bunten Familienleben der Bewohner Rechnung.
Strassenseitig wird der Eingang durch einen Materialwechsel und einem Vorsprung mit raffinierten Geometrien markiert. Der Kratzputz verleiht der Fassade durch seine unregelmässige Struktur und den darin enthaltenen Glimmerpartikel eine besondere Tiefenwirkung. Der etwas hellere, auf die Fassadenfarbe abgestimmte Jurakalkstein, der bei den skulpturalen Fensterelementen, den ebenerdigen Öffnungen und den Terrassenplatten zur Verwendung kommt, definiert den Dialog zwischen Haus und Umgebung. Die sorgfältige handwerkliche Verarbeitung des Steins strahlt dezente Wertigkeit aus. 

Die Materialsprache wird von Innen nach Aussen dekliniert, ein Umstand, der zu einer fliessenden Bewegungsform um den und im Bau animiert.  Im Innern dominiert helles Eichenholz. Dieses wirkt als warmes, wohnliches Futter des Baukörpers. Es trägt zudem zur einheitlichen Atmosphäre der Räume bei. Ergänzt wird das Holz im mittleren Stockwerk durch präzis gesetzte textile Wandflächen in einem fein glänzenden Silbergrau.

Das Wiederaufnehmen und Deklinieren von Werkstoffen und formalen Elementen erzeugt das Gefühl eines zusammengehörenden Ensembles. Dem harmonischen Raumgefühl steht die räumliche Vielgestaltigkeit der drei Stockwerke gegenüber.